Pfoten fürs Herz: Hunde als treue Therapeuten

Die Vorstellung von einem Hund als treuem Begleiter hat mich schon lange nicht mehr losgelassen. Schon während meines Klinikaufenthalts wünschte ich mir eine Hundetherapie, aber leider gab es dort keine Möglichkeit dafür. Doch in meinem Kopf war der Gedanke an einen Hund längst Realität. Immer wieder stellte ich mir vor, wie es wäre, einen Hund zu haben, der mich begleitet, mir Halt gibt und mir hilft, wenn die Tage schwer und dunkel sind. Als ich nach meiner Entlassung nach Hause kam, blieb dieser Wunsch bestehen – ein Hund sollte zu uns gehören. Mein Mann und ich waren uns einig, dass wir einem Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause schenken wollten, einem, der es bisher nicht leicht gehabt hatte.

Eines Tages stieß ich im Internet auf Tina. Schon bei ihrem Anblick schlug mein Herz schneller, sie war genau das, was ich mir vorgestellt hatte: eine zierliche, einjährige Hündin mit 40 cm Schulterhöhe, nicht zu groß und nicht zu klein. Ihre Beschreibung machte mich neugierig – Tina sei kein Angsthund, hieß es, aber sehr zurückhaltend und ängstlich. Ich wollte sie unbedingt kennenlernen. Zusammen mit einer Freundin machte ich einen Termin im Tierheim und fuhr die 80 km, um Tina zu sehen.

Als ich Tina das erste Mal sah, wusste ich sofort, dass sie die Richtige ist. Sie war so sanft und schön und ihre ruhige Art sprach mich direkt an. Meine Freundin interessierte sich für Tinas Schwester und so durften wir mit den beiden Hunden spazieren gehen, um uns besser kennenzulernen. Es war ein unglaubliches Gefühl wie Tina auf mich reagierte. Sie schien mich zu akzeptieren, mich zu verstehen und ich spürte, dass wir eine Verbindung hatten, die über bloßes Interesse hinausging. Ich glaube fest daran, dass Hunde ihre Menschen selbst aussuchen – nicht umgekehrt. Und so war es auch bei Tina.

Wir fuhren noch mehrere Male ins Tierheim, um Tina besser kennenzulernen. Das Tierheimpersonal prüfte genau, ob wir zusammenpassen, aber in meinem Herzen hatte sie längst ihren Platz gefunden. Tina brauchte ein Zuhause, in dem Liebe und Verständnis an erster Stelle stehen und mein Mann und ich waren bereit, dieser Herausforderung gerecht zu werden. Nach einigen Wochen wurde mein Wunsch wahr- Tina zog schließlich bei uns ein.

Die ersten Tage waren aufregend, neu und anders – für uns alle. Doch durch unsere ruhige und geduldige Art gewöhnte sich Tina sehr schnell an uns. Das Vertrauen wuchs von Tag zu Tag und mittlerweile können wir uns ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Sie hat uns gezeigt, wie tief die Bindung zwischen Mensch und Hund sein kann. Meine ersten Eindrücke, als ich sie im Internet sah, wurden nur bestätigt. Es gibt sie wirklich, die Liebe auf den ersten Blick – auch zwischen einem Hund und seinem Frauchen.

Tina hat mich aus meiner Isolation geholt. Sie ist mein Licht in der Dunkelheit, mein Halt, wenn es mir schlecht geht. Gemeinsam gehen wir jeden Tag spazieren, auch wenn wir einen großen Garten haben – die Spaziergänge sind für uns beide wichtig. Wenn Tina morgens an mein Bett kommt, geht mir das Herz auf. Sie weiß genau, wann es mir nicht gut geht und dann ist sie immer an meiner Seite, ohne mich zu bedrängen. Tina ist der Therapiehund geworden, den ich mir immer gewünscht habe. Sie gibt mir Halt, wenn alles um mich herum zu zerbrechen scheint.

Nach einem Jahr mit Tina kann ich sagen, dass sie nicht nur ein Hund ist – sie ist ein Teil unseres Lebens, ein Teil von mir. Ihre Liebe und ihre bedingungslose Treue haben mich gerettet, in Momenten, in denen ich kaum noch Kraft hatte.

Einen Hund als Begleiter zu haben, bedeutet wahres Glück, unerschütterliche Treue und bedingungslose Liebe. Mit ihrer reinen Seele erobern sie dein Herz.